

Alkohol ohne Geschmack, Neutralalkohol, Schnaps, auch bekannt als Primasprit oder Trinkalkohol ist die Grundlage für die Herstellung von Geisten und Ansätzen.
Wenn man reinen Schnaps selber brennen will, benötigt man zunächst eine fertige Zuckermaische (Anleitung!). Wenn die Gärung vorüber ist und sich die Hefe abgesetzt hat, kann man mit dem destillieren in der Brennanlage beginnen.
Dazu befüllt man den Brennkessel der Destille mit der Zuckermaische und erhitzt diese. Dabei sollte man bedenken, dass sich die Flüssigkeit im Brennkessel beim erwärmen ausdehnt und durch das Sieden auch „blubbert“. Zudem wird das restliche Kohlendioxid aus der Maische aufsteigen und zu Beginn einen Schaum bilden. Also in eine Destille mit 2l Brennkessel sollte man maximal 1,9l füllen, da sie sonst überlaufen wird.
Neutralalkohol selber machen – so wird destilliert
Ab ca. 65°C beginnt das Methanol zu sieden und verdampft. Da Methanol giftig ist, fängt man diesen sogenannten Vorlauf gesondert ab und kippt ihn weg, benutzt ihn als Brennspiritus-Ersatz, oder zum Reinigen. Besonders Charakteristisch für Methanol ist der beißende, mit Kleber zu vergleichende Geruch.
Man sollte lieber einen Tropfen zu viel, als zu wenig abtrennen, da sich dies sonst bei der späteren Verarbeitung negativ auf den Geschmack auswirken könnte.
Ein weiteres Indiz für Methanol ist das charakteristische Brennen auf der Zunge. Methanol brennt vor allem auf der Zungenspitze. Wohingegen der Nachlauf meist an der Flanke der Zunge brennt.
Erst ab etwa 78,4°C beginnt Ethanol, also der trinkbare Schnaps, zu verdunsten. Zu beginn ist das Destillat noch sehr hochprozentig, verliert aber im Laufe des Destillationsvorganges an Stärke. Währenddessen steigt die Temperatur im Kessel langsam an. Es ist ratsam mit einer geringen Wärmezufuhr zu arbeiten, denn je langsamer der Prozess, desto ergiebiger ist das Resultat. Falls es die Bauart der Destille zulässt, ist eine stufenlos regulierbare Heizplatte ideal um einen möglichst langsamen Vorgang zu realisieren.
Natürlich muss während der gesamten Zeit Kühlwasser durch den Kondensator, also den Kühler, fließen. Eine kleine elektrische Pumpe wie man sie für Aquarien benutzt, ist dabei sehr hilfreich. Diese stellt man in ein großes Becken, oder in das Spülbecken mit kaltem Wasser und verbindet den Kühler mit PVC Schläuchen
für den Zu- und Ablauf. (Achtet auf den Innendurchmesser der Schläuche und den Anschlüssen an der Destille und der Wasserpumpe!)
Der Brennvorgang läuft, was nun?
Ist der Aufbau vollständig und der Vorlauf ordnungsgemäß abgetrennt, muss man nun nicht viel mehr machen, als darauf zu achten, dass die Temperatur des Kühlwassers niedrig bleibt. Gegebenenfalls tauscht man das Wasser nochmal aus.
Ab und zu misst man den aktuellen Alkoholgehalt direkt am Auslauf mit dem Refraktometer für Alkohol.
Da der Alkoholgehalt nicht linear mit der Zeit oder der Temperatur abfällt, verkürzt man die Messabstände im Laufe der Destillation. Zu Beginn sinkt der Alkoholgehalt im Destillat langsam, später immer schneller, da die Temperatur im Kessel steigt und somit auch mehr Wasser verdampft.
Welche Hefe ist für Neutralalkohol die Beste?
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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Kann man reinen Ethylalkohol noch mal destillieren . Muss ich auch auf die Temperatur achten bei der Destillation Erhitzung können da noch Giftstoffe entstehen wie Methanol Aceton Kleber Geruch.